Formgedächtnislegierungen in biomedizinischen Anwendungen
1 Einleitung
1.1 Hintergrundinformationen
Formgedächtnislegierungen (SMA) sind Werkstoffe, die aus zwei oder mehr metallischen Elementen bestehen und durch Thermoelastizität und martensitische Phasenumwandlungen und deren Umkehrungen Formgedächtniseffekte (SME) aufweisen. Formgedächtnislegierungen sind die Werkstoffe mit der besten Formgedächtnisleistung unter den Formgedächtniswerkstoffen. Bis heute wurden mehr als 50 Legierungstypen mit Formgedächtniseffekten entdeckt.
Formgedächtnislegierungen weisen Formgedächtniseffekte auf. Wenn beispielsweise eine Feder aus einer Formgedächtnislegierung in heißes Wasser gelegt wird, dehnt sie sich sofort aus. Wenn sie in kaltes Wasser gelegt wird, kehrt sie sofort in ihre ursprüngliche Form zurück. Federn aus einer Formgedächtnislegierung können zur Steuerung der Wassertemperatur in Sanitäranlagen verwendet werden: Wenn die Wassertemperatur zu hoch wird, reguliert die "Gedächtnisfunktion" die Wasserzufuhr oder schaltet sie ab, um Verbrühungen zu verhindern. Sie können auch zur Herstellung von Feueralarmvorrichtungen und Sicherheitsmechanismen für elektrische Geräte verwendet werden. Im Falle eines Brandes verformt sich die Feder aus einer Formgedächtnislegierung und löst das Feuermeldesystem aus, um den Zweck der Alarmierung zu erfüllen. Darüber hinaus können Federn aus Formgedächtnislegierungen in Heizungsventilen zur Aufrechterhaltung der Raumtemperatur eingesetzt werden und die Ventile automatisch öffnen oder schließen, wenn die Temperatur zu niedrig oder zu hoch wird. Der Formgedächtniseffekt von Formgedächtnislegierungen wird auch in verschiedenen Temperatursensoren eingesetzt.
Abb. 1 Medizinische Anwendungen von Nitinol
Eine weitere wichtige Eigenschaft von Formgedächtnislegierungen ist die Pseudoelastizität (auch bekannt als Superelastizität), die sich in einer deutlich höheren Verformungsrückstellfähigkeit als bei gewöhnlichen Metallen unter äußerer Krafteinwirkung zeigt. Das heißt, dass sich die bei der Belastung erzeugte große Dehnung bei der Entlastung wieder zurückbildet. Diese Eigenschaft findet breite Anwendung in der Medizin, bei der Schwingungsdämpfung in Gebäuden und im täglichen Leben. Ein Beispiel dafür sind die bereits erwähnten künstlichen Knochen, Druckvorrichtungen zur Knochenfixierung und kieferorthopädische Geräte. Brillengestelle aus Formgedächtnislegierungen können Verformungen aushalten, die viel größer sind als bei herkömmlichen Materialien, ohne zu zerbrechen (dies ist nicht auf den Formgedächtniseffekt zurückzuführen, bei dem auf die Verformung eine Erwärmung folgt, um die Form wiederherzustellen).
Formgedächtnislegierungen (SMA) finden in der klinischen Medizin breite Anwendung, z. B. für künstliche Knochen, Druckgeräte zur Knochenfixierung, kieferorthopädische Geräte, verschiedene endovaskuläre Stents, Emboliegeräte, Herzreparaturgeräte, Thrombusfilter, interventionelle Führungsdrähte und chirurgisches Nahtmaterial. Formgedächtnislegierungen spielen eine unersetzliche Rolle in der modernen Medizin. Formgedächtnislegierungen sind auch eng mit unserem täglichen Leben verbunden.
Die Entwicklung von Formgedächtnislegierungen (SMA) geht auf die Entdeckung des "Memory"-Effekts in Gold-Cadmium-Legierungen durch Arne Ölander im Jahr 1932 zurück. Im Jahr 1963 bestätigte Bühlers Team am U.S. Naval Ordnance Laboratory dieses Phänomen in Nickel-Titan-Legierungen: Plastisch verformte Materialien unterhalb ihrer Übergangstemperatur nehmen spontan ihre ursprüngliche Form wieder an, wenn sie über einen kritischen Schwellenwert (z. B. >40 °C) erhitzt werden, was durch eine thermisch aktivierte martensitische Rückumwandlung bewirkt wird. Ein industrieller Durchbruch gelang 1969 mit lecksicheren NiTi-Rohrleitungskupplungen in der Flughydraulik und einer vorverformten NiTi-Mondantenne, die sich bei der Apollo-11-Mission durch Sonnenerwärmung selbst ausdehnte und so die Beschränkungen der Nutzlast überwand. In der Folgezeit wurden NiTi-Mehrkomponentensysteme (z. B. TiNiCu, TiNiFe) zusammen mit SMAs auf Kupfer- und Eisenbasis entwickelt, die neue Anwendungen in der Biomedizin, der Energietechnik und der Automatisierungstechnik ermöglichen.
Abb. 2 Nitinol-Kristallstruktur
Die Formgedächtnislegierung auf Ti-Ni-Basis ist die nützlichste aller Arten von Formgedächtnislegierungen. Die einzigartigen Eigenschaften von Nickel-Titan-Legierungen beruhen auf der reversiblen Phasenumwandlung zwischen der austenitischen Phase (hohe Temperatur/unbelasteter Zustand, kubische Struktur stabil) und der martensitischen Phase (niedrige Temperatur/belasteter Zustand, hexagonale Struktur leicht verformbar). Zu den Kerneigenschaften gehören: Formgedächtniseffekt (Martensitverformung mit anschließender Erwärmung auf die kritische Temperatur stellt die Form der Ausgangsphase wieder her), nichtlineare Superelastizität (spannungsinduzierte Martensitphasenumwandlung ermöglicht 8 % wiederherstellbare Dehnung, wodurch die Grenzen des Hookeschen Gesetzes durchbrochen werden), orale Temperaturempfindlichkeit (die kieferorthopädische Kraft nimmt mit steigender Temperatur zu, (die kieferorthopädische Kraft nimmt mit steigender Temperatur zu, was die Zahnbewegung beschleunigt, aber eine präzise Kontrolle erschwert), ausgezeichnete Biokompatibilität (Titanoxid an der Oberfläche hemmt die Freisetzung von Nickelionen) und sanfte, schwingungsdämpfende kieferorthopädische Kraft (die Plattform der Entlastungskurve ist flach und die Schwingungsamplitude beträgt nur 50 % der des Edelstahldrahts). Auf der Grundlage der Phasenumwandlungsregelung haben sich die kieferorthopädischen Drähte über fünf Generationen hinweg entwickelt: von traditionellen Metalldrähten (1940er Jahre) → martensitisch stabilisierte Legierungen (1960er Jahre, geringe Steifigkeit, kein Gedächtnis) → austenitisch aktivierte Legierungen (1980er Jahre, konstante Kraft-Superelastizität) → martensitisch aktivierte Legierungen (1990er Jahre, durch die Körpertemperatur ausgelöstes Formgedächtnis und Superelastizität, wodurch eine "formgebende Aktivierung bei Raumtemperatur" erreicht wird) → thermodynamisch optimierte Legierungen (2000er Jahre, Aktivierung bei über 40 °C, die eine extrem schwache Dauerkraft für Patienten mit Parodontalerkrankungen bietet).
1.2 Die Anziehungskraft von SMA im medizinischen Bereich
Die Attraktivität von Formgedächtnislegierungen (SMA) im medizinischen Bereich liegt in der einzigartigen Synergie zwischen ihren Materialeigenschaften und den klinischen Anforderungen.
Medizinische SMA, vertreten durch Nitinol (NiTi), weisen eine nahezu äquiatomische Zusammensetzung auf (50 At. % Nickel, 50 At. % Titan). Präzise Anpassungen der Zusammensetzung ermöglichen kontrollierte Superelastizität und Formgedächtniseffekte. Superelastisches Nitinol unterliegt einer spannungsinduzierten martensitischen Umwandlung, die erholbare Dehnungen bis zu 8,0 % ermöglicht (Abb. 1). Seine Spannungs-Dehnungskurve weist ein ausgeprägtes Plateau auf und übertrifft damit den herkömmlichen medizinischen Edelstahl 316.
Die wichtigsten klinischen Vorteile umfassen drei Dimensionen:
1. Funktionelle Innovation: Die Superelastizität ermöglicht die Miniaturisierung und Selbstexpansion in minimalinvasiven Geräten (z. B. Gefäßstents, Filter);
2. Biokompatibilität: Oberflächenoptimiertes Nitinol erfüllt die biologischen Sicherheitsstandards für Implantate.
3. Chirurgischer Fortschritt: Mit SMA betriebene Geräte (z. B. kieferorthopädische Drähte, kardio-/neurovaskuläre Okkluder) verbessern die Präzision des Eingriffs und verringern gleichzeitig das Gewebetrauma.
Insbesondere in der interventionellen Radiologie ist die Superelastizität von Nitinol eine Antwort auf die kritischen Herausforderungen in Bezug auf Flexibilität, Knickbeständigkeit und dynamische In-vivo-Anpassung von Geräten, die einen entscheidenden Fortschritt bei minimal-invasiven Therapien darstellen. In diesem Beitrag werden das medizinische Anwendungspotenzial von SMA und Risikomanagementstrategien für Nitinol-Implantate näher untersucht.
Abb. 3 Einsetzen eines Nitinol-Stents
2 Grundlagen der biomedizinischen Formgedächtnislegierungen
2.1 Haupttypen und Bestandteile
Legierungen auf Nickel-Titan-Basis, insbesondere binäres Nitinol (NiTi) mit nahezu atomarer Zusammensetzung (50 Atom-% Ni-Ti), bilden aufgrund ihrer intrinsischen Superelastizität (∼8% Rückstelldehnung) und ihres thermisch aktivierten Formgedächtnisses den Grundstein für medizinische SMAs. Ternäre Legierungssysteme werden entwickelt, um klinische Einschränkungen zu überwinden: NiTiNb vergrößert die Umwandlungshysterese (ΔT≈30-100°C), um die Dimensionsstabilität in Knochenbefestigungsvorrichtungen zu verbessern, und widersteht thermischen Schwankungen; NiTiCu verkleinert die Hysterese (ΔT≈2-10°C) für eine präzise Steuerung der mechanischen Reaktion, was eine millimetergroße Radialkrafteinstellung in Gefäßstents ermöglicht; NiTiCr erhöht das Lochfraßpotenzial (+0,2 V) und verstärkt die Passivierungsschichten, um die Freisetzung von Nickelionen zu unterdrücken und Allergierisiken zu verringern. Im Gegensatz dazu bieten Legierungen auf Kupferbasis (z. B. Cu-Al-Ni, Cu-Zn-Al) Kosteneffizienz und einstellbare Übergangstemperaturen, leiden aber unter intergranularer Sprödigkeit (Ermüdungslebensdauer <10^4 Zyklen) und zytotoxischer Kupferionenfreisetzung, was den Einsatz von Implantaten ausschließt. Systeme auf Eisenbasis (z. B. Fe-Mn-Si) weisen eine hohe Festigkeit auf und sind erschwinglich; ihre geringe Erholungsdehnung (<2 %) und das Fehlen einer reversiblen Superelastizität beschränken ihre Anwendungen jedoch auf nicht tragende Versuchsbauteile, für die es bisher keine signifikante klinische Umsetzung gibt.
Tabelle 1 Vergleich der Eigenschaften von Formgedächtnislegierungen aus verschiedenen Materialien
Klassifizierung |
Typische Legierungen |
Kerneigenschaften Optimierungsrichtung |
Medizinischer Wert und Einschränkungen |
Nickel-Titan-Basislegierung (NiTi-Basis) |
Binäres NiTi |
Superelastizität (~8% Erholungsdehnung) Formgedächtniseffekt (Af-Temperaturauslöser) |
Gängiges klinisches Material mit guter Biokompatibilität (Oberflächen-TiOx-Barriere verhindert Nickelfreisetzung) |
Legierung auf Kupferbasis (Cu-Basis) |
NiTiNb |
Erweiterung der Phasenübergangsverzögerungstemperatur (ΔT≈30-100℃) |
Verbesserung der Formbeständigkeit von Implantaten (z. B. Lockerungsschutz für orthopädische Schrauben) |
NiTiCu |
Verringerung des Lag-Effekts (ΔT≈2-10℃) |
Verbesserte mechanische Ansprechgenauigkeit (kontrollierte Radialkraft von Gefäßstents) |
|
NiTiCr |
Erhöhte Korrosionsbeständigkeit (Lochfraßpotential ↑0,2 V) Verhindert die Ausfällung von Nickelionen |
Verringert das Risiko einer langfristigen Implantattoxizität (insbesondere bei Patienten mit Nickelallergie) |
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Cu-Al-Ni |
Kostengünstig Hohe Phasenwechseltemperatur (>100℃) |
Beschränkungen: Kristallgrenzensprödigkeit → geringe Ermüdungslebensdauer (<10^4 Zyklen) Kupferionentoxizität → Gewebeentzündung (klinisch verboten) |
|
Cu-Zn-Al |
Ausgezeichnete Verarbeitungseigenschaften Einstellbare Phasenübergangstemperatur (-50~100℃) |
||
Legierung auf Eisenbasis |
Fe-Mn-Si |
Hohe Festigkeit (>500MPa) Niedrige Kosten |
Beschränkungen: Geringe Erholungsdehnung (<2%) → Funktionsversagen Phasenübergang ist irreversibel → keine Superelastizität (beschränkt auf Einweggeräte) |
2.2 Hauptmerkmale und Mechanismen
Die martensitische Phasenumwandlung ist eine nicht-diffusive Phasenumwandlung, die auch als verdrängende Phasenumwandlung bezeichnet wird. Streng genommen handelt es sich bei einer verdrängenden Phasenumwandlung nur dann um eine martensitische Phasenumwandlung, wenn die atomare Verdrängung durch Scherverformung erfolgt und die Grenzfläche zwischen den beiden Phasen durch makroskopische elastische Verformung aufrechterhalten wird, um Kontinuität und Kongruenz zu gewährleisten, und die Dehnungsenergie ausreicht, um die Phasenumwandlungskinetik und die Morphologie der Phasenumwandlungsprodukte zu verändern. Auf der Grundlage der von zahlreichen Wissenschaftlern in der Vergangenheit vorgeschlagenen Definitionen der martensitischen Phasenumwandlung schlug Xu Zuyao die folgende einfache Definition vor: eine Phasenumwandlung, bei der Atome ohne Diffusion (d. h., die Zusammensetzung bleibt unverändert und die Beziehungen zwischen benachbarten Atomen bleiben unverändert) und Scherung (d. h., die Ausgangsphase und der Martensit befinden sich in einer Positionsbeziehung) ersetzt werden, wodurch sich ihre Form ändert. In diesem Zusammenhang bezieht sich der Begriff Phasenumwandlung auf Phasenumwandlungen erster Ordnung (gekennzeichnet durch plötzliche Wärme- und Volumenänderungen, z. B. exotherme Reaktionen und Ausdehnung), die mit Keimbildung und Wachstum einhergehen.
Martensit wurde zuerst bei Stahl entdeckt: Wenn Stahl auf eine bestimmte Temperatur erhitzt und dann schnell abgekühlt wird, bildet er eine abgeschreckte Struktur, die den Stahl härtet und stärkt. Im Jahr 1895 nannte der Franzose Osmont diese Struktur zu Ehren des deutschen Metallurgen Martens Martensit. Ursprünglich wurde nur die Phasenumwandlung von Austenit zu Martensit in Stahl als martensitische Umwandlung bezeichnet. Seit dem 20. Jahrhundert wurde ein umfangreiches Wissen über die Eigenschaften martensitischer Phasenumwandlungen in Stahl gesammelt. In der Folge wurde entdeckt, dass auch bestimmte reine Metalle und Legierungen martensitische Phasenumwandlungen aufweisen, wie z. B.: Ce, Co, Hf, Hg, La, Li, Ti, Tl, Pu, V, Zr, Ag-Cd, Ag-Zn, Au-Cd, Au-Mn, Cu-Al, Cu-Sn, Cu-Zn, In-Tl, Ti-Ni, usw. Die Produkte von Phasenumwandlungen mit grundlegenden Eigenschaften, die martensitischen Phasenumwandlungen ähneln, werden unter dem Begriff Martensit zusammengefasst.
Martensitische Phasenumwandlungen weisen thermische und volumetrische Effekte auf, wobei der Umwandlungsprozess die Bildung und das Wachstum von Keimen beinhaltet. Es gibt jedoch kein vollständiges Modell, das erklärt, wie diese Kerne entstehen und wachsen. Die Wachstumsrate von Martensit ist im Allgemeinen hoch und erreicht teilweise bis zu 10 cm/s. Es wird vermutet, dass die Konfiguration von Kristalldefekten (wie Versetzungen) in der Ausgangsphase die Martensitkeimbildung beeinflusst. Mit experimentellen Techniken lässt sich die Konfiguration von Versetzungen an der Phasengrenzfläche derzeit jedoch nicht beobachten, so dass der gesamte Prozess der martensitischen Phasenumwandlung unklar bleibt. Seine Merkmale lassen sich wie folgt zusammenfassen:
Die martensitische Phasenumwandlung ist eine der nicht-diffusiven Phasenumwandlungen. Während der Umwandlung findet kein zufälliges Wandern oder geordnetes Springen von Atomen über die Grenzfläche statt. Daher erbt die neue Phase (Martensit) die chemische Zusammensetzung, die atomare Ordnung und die Kristalldefekte der Ausgangsphase. Während der martensitischen Phasenumwandlung kommt es zu einer geordneten Verschiebung der Atome unter Beibehaltung ihrer relativen Position zu den benachbarten Atomen. Diese Verschiebung erfolgt durch Scherung. Das Ergebnis der atomaren Verschiebung ist eine Gitterdehnung (oder Verformung). Diese Scherverschiebung verändert nicht nur die Gitterstruktur der Ausgangsphase, sondern führt auch zu makroskopischen Formveränderungen. Wird zunächst eine gerade Linie auf der Oberfläche einer polierten Probe gezeichnet, wie z. B. PQRS in Abbildung 3a, und erfährt ein Teil der Probe (A1B1C1D1-A2B2C2D2) eine martensitische Phasenumwandlung (Bildung von Martensit), so wird die gerade Linie PQRS in drei miteinander verbundene gerade Linien gefaltet: PQ, QR' und R'S'. Die Ebenen A1B1C1D1 und A2B2C2D2 an der Zweiphasengrenzfläche bleiben dehnungsfrei und unverdreht und werden als gewöhnliche (Ausscheidungs-)Ebene bezeichnet. Diese Formänderung wird als konstante Ebenendehnung bezeichnet (Abbildung 3). Die Formänderung führt dazu, dass sich an der Oberfläche der zuvor polierten Probe Vorsprünge bilden. Die Oberflächenausstülpungen von Martensit in kohlenstoffreichem Stahl können bei der Martensitbildung beobachtet werden, wobei die Oberfläche, die sich mit dem Martensit schneidet, gekippt wird. Unter einem Interferenzmikroskop kann man die Höhe der Vorsprünge und ihre scharfen Kanten erkennen.
Der Formgedächtniseffekt bezieht sich auf das Phänomen, dass nach der Verformung einer Legierung, die eine martensitische Phasenumwandlung durchläuft, beim Erhitzen auf die Temperatur zur Beendigung der austenitischen Phasenumwandlung (Af) der Niedertemperaturmartensit in die Hochtemperaturmutterphase zurückkehrt und seine ursprüngliche Form vor der Verformung wieder annimmt, oder dass er beim anschließenden Abkühlen durch die Freisetzung innerer elastischer Energie in die Martensitform zurückkehrt. Es handelt sich um einen festen Werkstoff mit einer bestimmten Form, der nach einer plastischen Verformung unter bestimmten Bedingungen vollständig in seine ursprüngliche Form vor der Verformung zurückkehrt, wenn er auf eine bestimmte Temperatur erwärmt wird. Das heißt, er kann die Form der Ausgangsphase beibehalten.
Die martensitische Umwandlung bildet die physikalische Grundlage des Formgedächtniseffekts durch einen thermoelastischen, reversiblen Kristallrekonstruktionsmechanismus. Bei Abkühlung unter die Martensit-Starttemperatur (Ms) unterliegt die Hochtemperatur-Austenitphase (kubisches Gitter) einer diffusionslosen Scherung, um metastabilen Martensit (monoklines/hexagonales Gitter) zu bilden, der ohne makroskopische Formänderung selbstakkommodierende Zwillinge erzeugt. Externe Spannungen unterhalb von Mf führen zu einer Migration der Zwillingsgrenzen und zu einer Neuorientierung der Varianten, was zu pseudo-plastischen Dehnungen von bis zu 8 % führt. Eine anschließende Erwärmung über die Austenit-Starttemperatur (As) löst eine kooperative atomare Verschiebung für eine umgekehrte Umwandlung aus, bei der die Wiederherstellung der Kristallstruktur die makroskopische Formwiederherstellung antreibt - der Kern des Formgedächtniseffekts. Dieser Prozess beruht auf drei entscheidenden Eigenschaften:
① Reversibilität (die Gitterverzerrungsenergie ΔG ist nahezu Null und gewährleistet die Eindeutigkeit des Pfades);
② Geringe Hysterese (10-30°C in NiTi-Legierungen ermöglichen eine präzise Aktivierung bei Körpertemperatur);
③ Zerstörungsfreie Verformung (Zwillingsbildung ersetzt den Versetzungsschlupf, um dauerhafte Schäden zu verhindern). In der Medizin ermöglicht dieser Mechanismus selbstexpandierenden Stents die Wiederherstellung der vordefinierten Konfigurationen bei Körpertemperatur, während die martensitische Zwillingsumlagerung physiologische Belastungsschwingungen absorbiert (z. B. 50% höhere Dämpfung in kieferorthopädischen Drähten). Seine zyklische Stabilität (>10^7 Zyklen) gewährleistet außerdem die langfristige Zuverlässigkeit von Implantaten wie Herzklappen.
Abb. 4 Formgedächtniseffekt
2.3 Wichtige Leistungsparameter
Die klinische Verwendbarkeit medizinischer NiTi-Legierungen hängt von der Synergie von Biokompatibilität, mechanischen Eigenschaften, Herstellungsverfahren und Sterilisationsverträglichkeit ab. Gemäß ISO 10993 konzentriert sich die Biokompatibilität auf die Unterdrückung der Freisetzung von Nickelionen (die TiO2-Passivierung der Oberfläche reduziert die Auslaugung auf <0,1 μg/cm^2/Woche), was durch Zytotoxizität (>90 % Zellviabilität), Sensibilisierung (≥95 % negative Pflastertests) und Hämolyse (<5 %) bestätigt wird. Die mechanischen Eigenschaften müssen mit den Anforderungen der Implantation übereinstimmen: kardiovaskuläre Stents erfordern eine extrem hohe Ermüdungslebensdauer bei Rotationsbiegung (>4×10^8 Zyklen bei 37°C), während Gelenkimplantate verschleißfest sein müssen (<0,1 mm3/Mc Verschleißrate); die superelastische Steifigkeit (0,5-3 GPa) muss genau der Mechanik des Wirtsgewebes entsprechen. Die Herstellung erfolgt durch Vakuum-Lichtbogen-Umschmelzen (VAR) zur Verbesserung der Reinheit (Größe der Einschlüsse ≤5 μm), Kaltziehen und Altern zur Abstimmung der Umwandlungstemperaturen (Af±2°C) und Laserschneiden/Elektropolieren zur Erzielung von Strukturen im Mikrometerbereich (Stentstreben 80-150 μm) mit geringer Rauheit (Ra<0,05 μm). Die abschließende Sterilisation (Ethylenoxid/Gamma-Bestrahlung) muss die Phasenübergangsdrift auf <1°C begrenzen, ohne die Funktion zu beeinträchtigen.
3 Anwendungen in biomedizinischen Bereichen
3.1 Orthopädie
In der orthopädischen Chirurgie werden derzeit hauptsächlich feste Stahlplatten aus einer Titanlegierung verwendet. Der Titanlegierung mangelt es jedoch an selbstanpassenden und superelastischen Eigenschaften, und ihre Anpassung an den Knochen ist suboptimal. Im Gegensatz dazu können 4D-gedruckte Nickel-Titan-Formgedächtnislegierungen mit ihren selbstanpassenden Eigenschaften eine relativ perfekte Passform mit dem Knochen erreichen und gleichzeitig Stütz- und Reparaturfunktionen bieten.
Diese orthopädischen Reparaturmaterialien aus Formgedächtnislegierungen sind nicht einfach nur flache Platten; ihre Oberflächen sind dicht mit winzigen Löchern perforiert, die den Nährstoffaustausch erleichtern und das Knochenwachstum und die Reparatur fördern. Mehrere 4D-gedruckte adaptive Komponenten aus Nickel-Titan wurden klinisch bei freiwilligen Patienten mit Knochentumoren implantiert, wobei vielversprechende klinische Ergebnisse erzielt wurden.
Bei der Reparatur von Knochendefekten werden NiTi-Gerüste mit abgestufter poröser Struktur verwendet, die eine Zugfestigkeit von 625,6 MPa, eine Dehnungsrate von 14,67 % und eine Verformungserholungsrate von 99,51 % aufweisen. Die feinkörnige Verstärkung (Korngröße ~20,5 μm) wirkt synergetisch mit der Versetzungsdichte, um eine Energieabsorption unter hoher Belastung zu erreichen. Gelenkersatz und -reparatur: Hüftpfannenbefestigungsvorrichtungen, künstliche Gelenkkomponenten (in Erforschung, mit Schwerpunkt auf Verschleiß und Ermüdung) und Knochendefektfüller (poröses SMA).
Im Bereich der Wirbelsäulenchirurgie haben Formgedächtnislegierungen (SMA), insbesondere Nickel-Titan (NiTi)-Legierungen, Innovationen in der dynamischen Orthopädie und minimalinvasiven Fusionstechniken vorangetrieben. Orthopädische NiTi-Stäbe erzielen eine präzise Korrektur durch einen zweistufigen Formgedächtniseffekt: Bei niedrigen Temperaturen in der martensitischen Phase werden die Stäbe plastisch verformt, um sich den chirurgischen Eingriffen anzupassen; nach der Implantation in den Körper löst die Körpertemperatur eine Umwandlung in die austenitische Phase aus, wodurch die voreingestellte Krümmung wiederhergestellt und kontinuierlich eine axiale Korrekturkraft aufgebracht wird (z. B. erzeugt ein Stab mit einem Durchmesser von 6 mm bei 40 °C eine Kraft von etwa 200 N, während ein 9-mm-Stab 500 N erreicht). Tierversuche (Ziegenmodelle) zeigten, dass vorgebogene NiTi-Stäbe Skoliose-Winkel von 41° auf 11° reduzieren können, ohne Nervenschäden zu verursachen; Studien an menschlichen Leichen bestätigten außerdem ihre Fähigkeit, gleichzeitig koronale, sagittale und Rotationsdeformitäten zu korrigieren. Was das Design der klinischen Innovation betrifft, so verbessern die rechteckigen/quadratischen Stäbe die Anti-Rotationsfähigkeit und korrigieren den Cobb-Winkel von 57,8° auf 17,8°, ohne dass über einen Nachbeobachtungszeitraum von vier Jahren ein Rezidiv beobachtet wurde; das durch die Körpertemperatur ausgelöste System verwendet Radiofrequenzimpulse (450 Hz), um eine lokale Erwärmung zu induzieren, wodurch die mit herkömmlichen thermischen Schäden verbundenen Risiken vermieden werden.
Bei der Entwicklung von Geräten zur Zwischenwirbelfusion liegt der Schwerpunkt auf einer minimalinvasiven Implantation und Langzeitstabilität. Unter Ausnutzung der Phasenumwandlungseigenschaften von NiTi kann die Fusionsvorrichtung in einem martensitischen Zustand bei niedriger Temperatur (z. B. in einer Eis-Wasser-Umgebung) einer Druckverformung unterzogen werden und nach der Implantation in den Zwischenwirbelraum durch eine durch die Körpertemperatur ausgelöste austenitische Phasenumwandlung automatisch wieder ihre ursprüngliche Höhe erreichen. Was die Optimierung der Porenstruktur betrifft, so fördern die mit der SLM-Technologie (Selective Laser Melting ) hergestellten rautenförmigen Gitter (Porosität 70-72 %, Einheitsgitter 1,5 mm) das Einwachsen der Gefäße erheblich. Die Kontaktzone ist mit einer martensitischen Phase (niedriger Elastizitätsmodul) versehen, um die Abschirmung der Endplattenspannung wirksam zu reduzieren. Darüber hinaus verankert sich die "Verriegelungszahn"-Struktur an den Rändern des Fusionsgeräts während der Wiederherstellung der Form in den Endplatten, wodurch eine Verschiebungsfestigkeit von 1800 N erreicht wird, so dass keine zusätzlichen Schrauben oder Stäbe zur Fixierung benötigt werden und das chirurgische Verfahren weiter vereinfacht wird.
Im Bereich der Frakturbehandlung haben Formgedächtnislegierungen (SMAs) die Fixierungsergebnisse und die Prognose der Patienten durch dynamische Kompression, minimalinvasive Implantation und biomechanische Adaptationstechnologie erheblich verbessert. Intramedulläre Nägel mit kontinuierlicher Kompression nutzen den zweistufigen Formgedächtniseffekt der NiTi-Legierung. Nachdem sie im martensitischen Zustand bei niedriger Temperatur vorverformt wurden, werden sie in die Markhöhle implantiert. Nach der Erwärmung auf Körpertemperatur nehmen sie wieder ihre ursprüngliche Form an und erzeugen eine axiale Druckspannung (0,5-1 MPa), wodurch die Bildung von Knochenkallus beschleunigt wird. Klinische Vergleichsstudien zeigen, dass die Gruppe der NiTi-Intramedullärnägel im Vergleich zu herkömmlichen Stahlplatten die Heilungszeit von Frakturen um 25 % und die Nonunion-Rate auf 0,9 % reduziert. Seine minimalinvasiven Eigenschaften (z. B. Implantation durch eine 2 cm lange Inzision bei pädiatrischen Gliedmaßenfrakturen, wobei der Durchmesser auf 2/5 der engsten Stelle der Markhöhle gewählt wird) verbessern den postoperativen Bewegungsumfang des Gelenks um weitere 30 %.
Selbstkomprimierende Knochenschrauben und Knochentransplantate erzielen eine aktive Fixierung durch einen Phasenwechselmechanismus. Die Knochenschraube wird im martensitischen Zustand in den Knochen geschraubt und dehnt sich nach der Wiedererwärmung radial aus, wodurch sich die Schnittstellenspannung um 40 % erhöht und die Haltekraft deutlich gesteigert wird. Wenn der TiNi-Ringfixateur für die Sternum-Fixierung verwendet wird, sinkt der postoperative VAS-Schmerzscore auf 5,17 ± 1,14 (7,65 ± 1,08 in der herkömmlichen Gruppe). Der Krankenhausaufenthalt verkürzt sich um 6 Tage. Darüber hinaus passen sich die biologisch abbaubaren Knochenfixateure aus einer Magnesiumlegierung (mit einem Elastizitätsmodul von 45 GPa, das dem von kortikalem Knochen ähnelt) dem Knochenheilungszyklus an (100 % Heilungsrate bei der 6-monatigen Nachuntersuchung), so dass eine sekundäre chirurgische Entfernung überflüssig wird und eine neue Richtung für die praktische Anwendung biologisch abbaubarer Materialien bei der Frakturfixation vorgegeben wird.
Mit NiTi-optimierten Locking Compression Plates (LCP) wurden die Herausforderungen der Fixierung bei osteoporotischen Patienten durch ein biomechanisch angepasstes Design gelöst. NiTi-beschichtete Platten ermöglichten eine einfache kortikale Verriegelung (zwei Schrauben auf jeder Seite der Frakturenden), wodurch die Schraubendichte um 50 % reduziert wurde, und überbrückten Trümmerzonen durch den Effekt des internen Fixationsgerüsts". In Kombination mit der minimalinvasiven Implantattechnologie (MIPPO) werden vorgebogene LCP-Platten submuskulär eingesetzt und mit perkutanen Schrauben verriegelt, wodurch die Unterbrechung der Blutversorgung um 70 % reduziert wird, was sich besonders für Frakturen in schlecht durchbluteten Bereichen wie der distalen Tibia eignet.
Formgedächtnislegierungen (SMA) haben aufgrund ihres einzigartigen Formgedächtniseffekts und ihrer Superelastizität bahnbrechende Fortschritte in der Orthopädie erzielt, von der dynamischen Korrektur bis zur Biokompatibilität. Bei der Wirbelsäulenkorrektur erreichen NiTi-Legierungen eine präzise Behandlung durch einen zweistufigen Formgedächtniseffekt: Korrekturstäbe mit plastischer Verformung im martensitischen Zustand bei niedriger Temperatur werden durch subkutane Tunnel implantiert, und die Körpertemperatur löst eine austenitische Phasenumwandlung aus, um die voreingestellte Krümmung wiederherzustellen, wobei eine axiale Korrekturkraft von 200-500 N erzeugt wird (Durchmesser 6-9 mm). Kombiniert mit einem rechteckigen/quadratischen Design zur Verbesserung der Anti-Rotationsfähigkeit (z. B. reduziert das Wang-System den Cobb-Winkel von 57,8° auf 17,8°), wodurch gleichzeitig koronale, sagittale und Rotationsdeformitäten korrigiert werden; die Radiofrequenz-Impulserwärmungstechnologie (450 Hz) minimiert zusätzlich das Risiko thermischer Verletzungen. Die diamantförmige poröse Struktur (Porosität 70-72%), die durch selektives Laserschmelzen hergestellt wird, fördert das Einwachsen von Blutgefäßen, die martensitische Kontaktzone reduziert die Abschirmung von Endplattenspannungen, und die "Verriegelungszähne" am Rand sorgen für eine Verschiebesicherheit von 1800 N, ohne dass eine zusätzliche Fixierung erforderlich ist.
Auf dem Gebiet der Frakturfixierung optimieren SMAs die therapeutische Wirksamkeit durch dynamische Kompression und biomechanische Anpassung erheblich. Vordeformierte NiTi-Intramedullärnägel kehren bei Körpertemperatur in ihren ursprünglichen Zustand zurück und erzeugen eine axiale Druckspannung von 0,5-1 MPa, die die Kallusbildung beschleunigt (Heilungszeit um 25 % verkürzt, Nonunion-Rate 0,9 %); elastische Intramedullärnägel, die über eine 2 cm lange Inzision bei pädiatrischen Gliedmaßenfrakturen implantiert werden, verbessern den postoperativen Bewegungsumfang der Gelenke um 30 %. Selbstkompressions-Knochenschrauben nutzen die Martensit-Austenit-Phasenumwandlung, um eine radiale Ausdehnung zu erreichen (die Schnittstellenspannung erhöht sich um 40 %); TiNi-Ringfixateure reduzieren die VAS-Scores auf 5,17 ± 1,14 nach der Sternum-Fixationsoperation (herkömmliche Gruppe: 7,65 ± 1,08), bei einer Verkürzung des Krankenhausaufenthalts um 6 Tage; biologisch abbaubare Knochenfixateure aus einer Magnesiumlegierung (Elastizitätsmodul 45 GPa) werden innerhalb von 6 Monaten vollständig resorbiert, wodurch eine Heilungsrate von 100 % erreicht und ein zweiter chirurgischer Eingriff vermieden wird. NiTi-optimierte Verriegelungs-Kompressionsplatten reduzieren die Schraubendichte durch Einzelkortikalverriegelung (für osteoporotische Patienten) um 50 % und verringern in Kombination mit der MIPPO-Technologie die Unterbrechung der Blutversorgung um 70 %, so dass sie für komplexe Frakturen wie distale Tibiafrakturen geeignet sind.
Die Hauptvorteile liegen in der engen Verzahnung von Materialeigenschaften und klinischen Anforderungen: Die minimalinvasive Implantation (Wirbelsäulenkorrekturstäbe über subkutane Tunnel, Fusionsvorrichtungen mit 40 % reduziertem Volumen) verringert das Risiko von Nervenverletzungen; dynamische Druckbelastung (BMP-2-Expression um das Zweifache erhöht) und superelastische Dämpfung (Schwingungsamplitude 50 % von Edelstahl) optimieren die Mikroumgebung für die Knochenheilung; poröse NiTi-Fusionsvorrichtungen (Elastizitätsmodul 25-90 GPa) und biologisch abbaubare Magnesiumlegierungen (100 %ige Lastübertragung auf neuen Knochen) verringern die Stressabschirmung erheblich. Diese Innovationen ermöglichen einen Sprung von der passiven Fixierung zur aktiven Regulierung und von der starren Unterstützung zur Biokompatibilität durch Phasenwechselmechanismen, strukturelle Optimierung und biologisch abbaubare Technologie und bieten sicherere und effizientere Lösungen für die Behandlung komplexer Skeletterkrankungen.
Abb. 5 Nitinol-Wirbelsäulenstab Skoliose Röntgenbild
3.2 Kardiovaskuläre Eingriffe
Im Bereich der kardiovaskulären Interventionen haben Formgedächtnislegierungen (SMA) technologische Innovationen bei Gefäßstents, Verschlüssen und Filtern vorangetrieben, indem sie ihre Superelastizität und ihren Formgedächtniseffekt nutzten. Selbstexpandierende Gefäßstents, eine typische Anwendung der Superelastizität, nutzen die Phasenumwandlungseigenschaften von NiTi-Legierungen, um eine minimalinvasive Behandlung zu ermöglichen: Der Stent wird in seinem martensitischen Zustand bei niedriger Temperatur in das Einführsystem (Durchmesser 1-2 mm) gepresst und dann über einen Katheter an die betroffene Stelle eingeführt. Die Körpertemperatur löst die Umwandlung in die austenitische Phase aus, wodurch der Stent automatisch seinen voreingestellten Durchmesser wiederherstellt (z. B. radiale Stützkraft von 0,35 N/mm für Koronarstents), so dass eine Hochdruckballonexpansion nicht mehr erforderlich ist. Seine Flexibilität wird durch Laserschneiden oder Weben optimiert, wobei die Biegesteifigkeit bei nur 0,3-0,5 N-m^2 liegt, was die Anpassung an komplexe anatomische Strukturen wie den Aortenbogen ermöglicht. Darüber hinaus gewährleistet die Ermüdungsbeständigkeit von NiTi-Legierungen (z. B. hält der Eduratec-Stent 100 Millionen pulsierenden Zyklen stand) eine langfristige Stabilität, so dass er sich für verschiedene Standorte eignet, darunter periphere Gefäße, Koronararterien, Hirngefäße und die Aorta.
Der Okkluder nutzt den zweiphasigen Formgedächtniseffekt von SMA für eine präzise Behandlung: Vorhofseptumdefekt-, Patent Foramen Ovale- oder Patent Ductus Arteriosus-Okkluder haben im martensitischen Tieftemperaturzustand eine gerade, lineare Form. Nachdem sie über einen Katheter in die Herzhöhle eingebracht wurden, werden sie durch die Körpertemperatur in eine Scheibe-Taille-Scheibe-Struktur zurückverwandelt, wobei die Taille in die Defektstelle eingebettet ist und die beiden Scheiben den linken und rechten Vorhof bzw. die Arterienseite verankern, wodurch ein minimalinvasiver Verschluss erreicht wird. Klinische Daten zeigen, dass NiTi-Verschlüsse die postoperativen VAS-Schmerzwerte bei Patienten mit offenem Ductus arteriosus auf 2,1 ± 0,8 reduzieren können (im Vergleich zu 5,3 ± 1,2 bei herkömmlicher Operation) und den Krankenhausaufenthalt auf 3 Tage verkürzen. Ihr superelastisches Design (mit einer Dehnungserholungsrate von 99,2 %) kann sich der dynamischen Verformung bei Herzkontraktion und -relaxation anpassen, wodurch das Risiko eines Restshuntes verringert wird.
Der inferiore Vena-Cava-Filter optimiert die Behandlung venöser Thromboembolien durch die Biegesteifigkeit der NiTi-Legierung und die Fähigkeit, Thromben zu fangen: Der Filter bleibt in der Einführschleuse komprimiert und stellt nach dem Loslassen aufgrund seiner Superelastizität seine schirmförmige Struktur wieder her. Die Maschenweite des Filters (typischerweise 1-2 mm) kann über 95 % der Thromben abfangen und gleichzeitig einen normalen Blutfluss ermöglichen. Die Ermüdungsfestigkeit der NiTi-Legierung (z. B. Bruchrate des Filters <1 % bei einer Nachbeobachtungszeit von 5 Jahren) gewährleistet langfristige Sicherheit, während der niedrige Elastizitätsmodul (40-60 GPa) die Reizung der Gefäßwände reduziert und das Auftreten von Phlebitis verringert.
Durch den Phasenwechsel-Mechanismus und die strukturelle Optimierung von SMA ermöglichen diese Geräte den Übergang von passiver Unterstützung zu aktiver Anpassung und von offener Chirurgie zu minimalinvasiven Eingriffen. Zu ihren Hauptvorteilen gehören: ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Flexibilität und radialer Stützkraft durch Superelastizität (z. B. Biegesteifigkeit des Koronarstents von 0,4 N-m^2, radiale Kraft von 0,35 N/mm), präzise Positionierung und Entfaltung durch Formgedächtniseffekte (z. B. Positionierungsfehler des Okkluders <1 mm) und langfristige Stabilität durch biomechanische Anpassung (z. B. Durchgängigkeitsrate des Filters von 98 % nach 5 Jahren). Diese Innovationen bieten sicherere und effizientere Behandlungsmöglichkeiten für kardiovaskuläre Erkrankungen.
Abb. 6 Herzokkluder
3.3 Zahnmedizin
Im Bereich der Zahnmedizin haben Formgedächtnislegierungen (SMA) aufgrund ihrer Superelastizität und Biokompatibilität technologische Innovationen in der Kieferorthopädie, Endodontie, Prothetik und Kieferchirurgie vorangetrieben. Kieferorthopädische Bögen, eine der etabliertesten Anwendungen, nutzen die Superelastizität von NiTi-Legierungen, um kontinuierliche, sanfte Korrekturkräfte (0,5-1,5 N) zu erzeugen, die die Häufigkeit von Nachuntersuchungen erheblich reduzieren (klinische Daten zeigen, dass die Nachuntersuchungsintervalle auf 8-12 Wochen verlängert werden können, was eine Verbesserung von 40 % gegenüber herkömmlichen Edelstahldrähten darstellt) und gleichzeitig den Patientenkomfort erhöhen (die Werte auf der Visuellen Analogskala [VAS] sinken auf 2,3 ± 0,6 im Vergleich zu 4,8 ± 1,1 bei herkömmlichen Drähten). Drähte mit unterschiedlichen Phasenübergangstemperaturen können an die verschiedenen Behandlungsphasen angepasst werden: Drähte mit martensitischer Phase bei niedriger Temperatur (Af < 25°C) eignen sich für die erste Ausrichtungsphase, da sie eine geringe Steifigkeit (Elastizitätsmodul von 28 GPa) aufweisen, um Schäden am parodontalen Ligament zu reduzieren; Drähte mit austenitischer Phase (Af > 35°C) bieten eine stabile kieferorthopädische Kraft in späteren Phasen und gewährleisten die Wirksamkeit der Behandlung durch eine Rückstellrate von 99,3 %.
NiTi-Wurzelkanalfeilen optimieren die Behandlungssicherheit durch Superelastizität: Herkömmliche Feilen aus rostfreiem Stahl sind aufgrund ihrer hohen Steifigkeit anfällig für Wurzelkanalabweichungen (Inzidenzrate 12-18%) und Nadelbrüche (Risiko 3-5%). Im Gegensatz dazu erhöhen die martensitischen Phasenumwandlungseigenschaften von NiTi-Feilen die Flexibilität in gekrümmten Wurzelkanälen um das Dreifache und ermöglichen die Anpassung an Kanäle mit Krümmungen von mehr als 30°, wodurch die Abweichungsraten (<2 %) und die Nadelbruchraten (<0,5 %) erheblich reduziert werden. Klinische Studien zeigen, dass die Erfolgsquote bei der Behandlung von Wurzelkanälen mit NiTi-Feilen in einer Sitzung 92 % erreicht, was einer Verbesserung von 25 % gegenüber Feilen aus Edelstahl entspricht und sich besonders für verkalkte oder enge Wurzelkanäle eignet.
Klammern und Verbinder aus NiTi für die Prothesenrestauration bieten ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Haltekraft und Komfort durch Superelastizität: Die Klammer lässt sich im martensitischen Zustand bei niedriger Temperatur leicht anpassen und kehrt nach dem Wiedererwärmen durch die austenitische Phasenumwandlung in die vorgegebene Form zurück, wodurch sich die Haltekraft auf 3-5 N erhöht (im Vergleich zu 1-2 N bei herkömmlichen Kobalt-Chrom-Legierungen). Darüber hinaus reduziert der niedrige Elastizitätsmodul (40-60 GPa) den Druck auf das Zahnfleisch (gleichmäßigere Druckverteilung, mit einem um 60 % reduzierten Schleimhautreizungsindex). Der Verbinder zeichnet sich durch eine gewebte Struktur mit hervorragender Ermüdungsbeständigkeit aus (keine Brüche nach 10^5 Zyklen), wodurch er sich für Präzisionsbefestigungssysteme in herausnehmbaren Teilprothesen eignet.
In der Kieferchirurgie nutzen Frakturfixierungsschienen und Zugvorrichtungen den Formgedächtniseffekt von SMA für eine minimalinvasive Behandlung: Die Schiene wird bei niedrigen Temperaturen so geformt, dass sie sich an die Knochenoberfläche anpasst, und nach dem Wiedererwärmen erzeugt die Phasenumwandlung eine Fixierungskraft von 50-100 N, wodurch eine Schädigung des Weichgewebes, wie sie bei der herkömmlichen Drahtligatur auftritt, vermieden wird; die Zugvorrichtung erreicht eine progressive Anpassung des Knochensegments durch regelmäßige Temperaturkontrolle (z. B. Aktivierung bei 40 °C und Entspannung bei 20 °C). Klinische Fälle zeigen, dass die Heilungszeit von Unterkieferfrakturen auf 6 Wochen verkürzt werden konnte (8-10 Wochen bei herkömmlichen Methoden), und dass kein zweiter chirurgischer Eingriff zur Entfernung der internen Fixierungsvorrichtungen erforderlich ist.
Die oben genannten Anwendungen ermöglichen einen Sprung von passiver Anpassung zu aktiver Regulierung und von starren Vorrichtungen zu flexibler Anpassung durch die tiefgreifende Integration des Phasenübergangsmechanismus von SMA in die klinischen Bedürfnisse. Zu den wichtigsten Vorteilen gehören: milde, anhaltende Kraft durch Superelastizität (kieferorthopädischer Korrekturkraftfehler <0,2N), präzise Formwiederherstellung durch Formgedächtniseffekte (Ringpositionierungsfehler <0,5 mm) und verbesserte Behandlungssicherheit durch biomechanische Anpassung (Bruchrate der Wurzelkanalbehandlungsnadel <0,5 %). Diese Innovationen bieten effizientere und komfortablere Lösungen für die Behandlung von Mundkrankheiten.
Abb. 7 Nitinol-Endodontie-Feile
3.4 Interventionelle Radiologie und minimalinvasive Chirurgie
Bei minimalinvasiven Eingriffen und chirurgischen Eingriffen verbessern Formgedächtnislegierungen (SMA) durch ihre Superelastizität und den Formgedächtniseffekt die Manövrierbarkeit und Anpassungsfähigkeit von Medizinprodukten erheblich. Superelastische Führungsdrähte und Katheter, die sich die Phasenumwandlungseigenschaften von NiTi-Legierungen zunutze machen, zeigen außergewöhnliche Leistungen in komplexen anatomischen Strukturen: Die Führungsdrähte weisen im martensitischen Zustand bei niedriger Temperatur eine hohe Flexibilität auf (Biegeradius <1 mm), die eine Anpassung an den spiralförmigen 360°-Verlauf der Koronararterien ermöglicht; nach der Wiedererwärmung verleiht die austenitische Phasenumwandlung eine hohe Bruchzähigkeit (Bruchdehnung >8%), die in Verbindung mit dem J"-förmigen Design am distalen Ende des Führungsdrahtes eine präzise Drehmomentkontrolle ermöglicht (Drehmomentübertragungseffizienz bis zu 95%). Der Katheter optimiert die Flexibilität der Spitze durch die Laserschneidetechnik, so dass ein 5F-Katheter problemlos das gewundene Segment der Halsschlagader (Krümmungsradius 2 mm) durchqueren kann. Das superelastische Gerüst bietet ausreichend Halt (axiale Festigkeit 12 N), um Gefäßschäden durch den "Fischmaul-Effekt" zu verhindern.
Greif- und Steinentfernungsinstrumente, wie Steinkörbe und Fremdkörperzangen, nutzen den zweistufigen Formgedächtniseffekt von SMA für minimalinvasive Eingriffe: Die Instrumente behalten im martensitischen Tieftemperaturzustand eine gerade lineare Form. Nachdem sie über den endoskopischen Kanal an den Zielort gebracht wurden, werden sie durch die Körpertemperatur in die voreingestellte Korbstruktur (z. B. Vierklauendesign) zurückgeführt, so dass Steine oder Fremdkörper mit Durchmessern von 2 bis 10 mm geborgen werden können. Die Rückgewinnungsrate liegt bei 99,5 %, was eine Erfolgsquote von über 90 % bei der einmaligen Bergung gewährleistet. Klinische Daten zeigen, dass die ureteroskopische Lithotripsie (URSL) mit NiTi-Steinkörben die Eingriffszeit auf 25 Minuten reduziert (im Vergleich zu 40 Minuten bei herkömmlichen Methoden), bei einer postoperativen Reststeinrate von <5 %.
Aneurysma-Embolisationsspulen optimieren die Packungseffektivität durch partielle Formgedächtniseffekte: Die Coils werden im Mikrokatheter (Durchmesser 0,015-0,021 Zoll) komprimiert und passen sich nach dem Loslassen durch Superelastizität (Packungsdichte >30%) an die Morphologie der Aneurysmahöhle an. Darüber hinaus verringert die durch die martensitische Phasenumwandlung erzeugte Rückstellkraft das Risiko einer Spulenverschiebung (Rezidivrate <2 % bei 1-Jahres-Follow-up). Bei weithalsigen Aneurysmen können NiTi-Coils mit einer dreidimensionalen gewebten Struktur einen stabilen "Korb" bilden, der in Kombination mit der Stent-gestützten Technologie die Embolisationsdichte auf 95% erhöht.
Verformbare Endoskope und selbstexpandierende Retraktoren vereinfachen den chirurgischen Prozess durch die aktive Verformungsfähigkeit von SMA: Der Einführungsabschnitt des Endoskops verwendet eine Spiralrohrstruktur aus einer NiTi-Legierung, die bei Körpertemperatur automatisch in einen voreingestellten Biegewinkel zurückkehrt (z. B., Der selbstexpandierende Retraktor wird bei niedrigen Temperaturen komprimiert und belastet, und beim Loslassen dehnt er das Operationsfeld durch Superelastizität schnell aus (Ausdehnungszeit <5 Sekunden), wodurch die von herkömmlichen Retraktoren verursachte kontinuierliche Gewebekompression vermieden wird (mit einer 40 %igen Verbesserung der Druckverteilung). Diese Konstruktionen vergrößern den Operationsraum bei der laparoskopischen Cholezystektomie (LC) und anderen Eingriffen um 30 % und verkürzen die Operationszeit auf 35 Minuten (50 Minuten bei herkömmlichen Methoden).
Die genannten Instrumente schaffen den Sprung vom passiven Betrieb zur aktiven Anpassung und von der linearen Steuerung zur dreidimensionalen Regulierung durch die tiefe Integration des SMA-Phasenwechselmechanismus mit den klinischen Bedürfnissen. Zu ihren Hauptvorteilen gehören: eine ausgewogene Kombination aus Faltungsschutz und Flexibilität durch Superelastizität (Drahtbruchdehnung von 8 % im Vergleich zu 3 % bei Edelstahl), präzise Formwiederherstellung durch Formgedächtniseffekte (Positionierungsfehler des Steinkorbs <1 mm) und minimalinvasive Effekte durch biomechanische Anpassung (auf 2,8 mm reduzierter Einführungsdurchmesser des Endoskops). Diese Innovationen bieten sicherere und effizientere Lösungen für komplexe interventionelle und chirurgische Verfahren.
Abb. 8 Nitinol-Steinkorb
6 Schlussfolgerung
Formgedächtnislegierungen (SMA), insbesondere Nickel-Titan-Legierungen (NiTi), sind aufgrund ihrer Superelastizität und ihres Formgedächtniseffekts (SME) von einzigartigem und unersetzlichem Wert im medizinischen Bereich. Ihre Superelastizität sorgt für anhaltende, sanfte Korrekturkräfte - zum Beispiel reduzieren kieferorthopädische Drähte die Häufigkeit von Nachuntersuchungen - und passt sich gut an komplexe anatomische Strukturen an, wie zum Beispiel die Optimierung der Flexibilität von Herz-Kreislauf-Stents. Gleichzeitig ermöglicht der Formgedächtniseffekt eine minimalinvasive Implantation und aktive Verformung von Medizinprodukten. So können beispielsweise Schienen zur Fixierung von Knochenbrüchen die Druckspannung bei Körpertemperatur wiederherstellen. Mit diesen Eigenschaften lassen sich klinische Probleme wie unzureichende Steifigkeit, komplizierte Operationsverfahren und mangelnde langfristige Wirksamkeit herkömmlicher Geräte direkt angehen.
Mit den technologischen Durchbrüchen bei biologisch abbaubaren SMA (z. B. Magnesiumlegierungen) und aktiven Geräten (z. B. elektrisch betriebene Wiederherstellungsgeräte) wird SMA in Zukunft eine noch revolutionärere Rolle bei intelligenten medizinischen Geräten, personalisierten Therapien und minimalinvasiven Eingriffen spielen - z. B. bei 3D-gedruckten Gerüsten, die an die anatomische Struktur des Patienten angepasst sind, und intelligenten Implantaten, die in Echtzeit auf physiologische Signale reagieren können. Diese Fortschritte werden den Übergang der Medizin von der "passiven Reparatur" zur "aktiven Regulierung" weiter vorantreiben und letztlich zu einer sichereren, effizienteren und personalisierten Behandlung von Krankheiten führen.
Weiterführende Lektüre:
Die Zukunft ist jetzt - Formgedächtnislegierungen
Ni-Ti-Formgedächtnislegierungen und ihre Bestandteile
Superelastizität und Formgedächtnis von Nitinol
Wie Sie Ihre Anforderungen an Nitinol endgültig festlegen
Experiment zum magischen Formgedächtnis-Nitinoldraht von SAM
Die 6 wichtigsten medizinischen Anwendungen von Nitinol
Referenzen
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