Graphene erhält 1 Milliarde Euro
Die Europäische Kommission hat Graphen im Januar 2013 als eines ihrer europäischen Technologie-Flaggschiffe ausgewählt. Daher wird es in den nächsten zehn Jahren mit 1 Mrd. EUR gefördert. Graphen ist ein zweidimensionales Kohlenstoffatom, das dick, elastisch und dennoch stärker als ein Diamant ist. Die Aufgabe besteht darin, Graphen und verwandte Schichtmaterialien von einem Zustand des Rohpotenzials zu einem Punkt zu bringen, an dem sie zahlreiche Branchen revolutionieren können - von flexibler, tragbarer und transparenter Elektronik bis hin zur Hochleistungstechnik. Dies würde eine neue Generation von Spitzentechnologie hervorbringen - langlebige, schnelle und leichte Geräte. Das System wird den Schwerpunkt auf Europa als Zentrum der Studie und des Materialisierungsverfahrens legen, wobei sowohl der technologische Fortschritt als auch die wirtschaftliche Entwicklung von Schichtmaterialien verbessert werden sollen.
Die Navigation des Graphen-Flaggschiffs ist in zwei separate Phasen unterteilt: eine 30-monatige Anlaufphase unter dem 7. Rahmenprogramm (1. Oktober 2013 - 31. März 2016) mit einer Gesamtfinanzierung durch die Europäische Kommission in Höhe von 54 Millionen Euro und eine Dauerphase unter dem Programm Horizont 2020, die am 1. April 2016 beginnt und für die die Europäische Kommission voraussichtlich 50 Millionen Euro pro Jahr bereitstellt. Ziel der ersten Phase ist es, eine praktikable Struktur und einen erfolgreichen Vorschlag für das Großprojekt mit einem geschätzten Jahresbudget von 100 Mio. EUR über 10 Jahre zu erstellen.
Dieses Flaggschiff wird vom schwedischen Professor Jari Kinaret von der Chalmers University of Technology geleitet. Das Managementteam wird von einem strategischen Beirat unterstützt, dem die europäischen Nobelpreisträger Sir Andre Geim (Vorsitzender), Albert Fert, Klaus von Klitzing, Sir Kostya Novoselov, Industrievertreter Tapani Ryhänen von Nokia sowie zwei Vertreter der weltweiten Graphen-Forschungsgemeinschaft, Wolfgang Bosch von der Europäischen Kommission und Karin Markides, angehören. An dem Projekt sind 74 Partner aus 17 Ländern beteiligt, darunter auch Vertreter der Europäischen Kommission.
Das Graphene-Flaggschiff organisierte eine europäische Schule - Graphene Study - mit dem Ziel, eine eng integrierte Gemeinschaft aufzubauen und neue direkte Kommunikationskanäle zwischen jungen Forschern und der akademischen Welt zu schaffen, wobei der Schwerpunkt auf der Graphenforschung und -anwendung liegt. Diese Schule ist ein grundlegendes Instrument für die kontinuierliche Aufstockung des Graphen-Flaggschiffs.